Tag 165 Wieder 1000 Höhenmeter
Sälü Zäme,
Die Beine waren etwas angeschlagen und müde von den ersten 1000 Höhenmetern. Stefan und ich stärkten uns zunächst mit einem guten Frühstück, bevor wir die nächsten 1000 Höhenmeter in Angriff nahmen.

Vorbereitungen am Morgen
Die Route begann mit einer kurzen Talfahrt und dann begann die lange Bergetappe. Das felsige Gebiet ist wunderschön und man konnte sich nicht an der Umgebung sattsehen. Wir hatten schnell gemerkt, dass die Strecke weniger steil ist als am Vortag.
Wir kamen gut voran und es waren nur 25 Kilometer bis zur Spitze des Passes. Wir machten alle 5 Kilometer eine Pause. Die letzten 10 Kilometer hatten eine stetige Steigung von 7 bis 8 Prozent. Das war der härteste Teil. Als ich oben ankam und das Passschild mit der Höhenangabe 2200 m sah, versuchte ich, einen Freudenschrei anzustimmen. Meine Stimme war noch etwas schwach und ich musste erst einmal Luft schnappen. Einige Türken schauten etwas verwundert zu, aber ich war zu fertig um ein Gespräch zu führen. Ich zog das verschwitzte T-Shirt aus und machte ein Foto von mir. Danach zog ich meine warmen Sachen an.

Blick auf die zürckgelegte Strecke
Nach der Pause auf dem Gipfel war es an der Zeit, den Abstieg zu machen. Schnell wurde Stefan und mir klar, dass wir es nicht bis zum Meer schaffen werden. Es sind noch einige Höhenmeter zu überwinden und bis zum Meer sind es etwa 100 km. Auf dem Weg nach unten änderte sich die Umgebung komplett. Auf der einen Seite des Berges war Wüstengebiet und auf der anderen üppige Wälder, wie man sie in den Alpen sieht. Wir hielten im nächsten Dorf mit Gemüseladen an und kauften Proviant für die Nacht.

Auf dieser Seite des Berges ist alles Grün
Ein paar Kilometer vom Dorf entfernt fanden wir ein verlassenes Haus. Wir erkundeten das Haus und fanden ein Zimmer, das einigermaßen sauber war. In den Felsschluchten ist es schwierig, einen guten Zeltplatz zu finden und das Trocknen der Zelte würde in der feuchten Luft hier ewig dauern. Wir blieben im Haus und erkundeten die Umgebung. Es gab ein weiteres Gebäude, das für die Umwandlung des Stroms zuständig war. Mir fiel auf, dass es nicht verschlossen war. Wir warfen einen kurzen Blick hinein und beschlossen, es in Ruhe zu lassen. Direkt neben dem Haus gab es einen kleinen Bach. Wir hatten alles, was wir für die Nacht brauchten. Wir kochten eine Menge Nudeln mit Soße und aßen alles auf. Zufrieden schlief ich ein.
Das war alles.
Tschüss Zäme…